Was kostet ein Bad ohne Fliesen?

Erstellt von Daniel Jertz, Geändert am So, 2 Nov um 9:46 NACHMITTAGS von Daniel Jertz


INHALTSVERZEICHNIS


Fugenlose Eleganz: Was kostet ein Bad ohne Fliesen?

Dieser Artikel beleuchtet die Kosten und Vorteile eines Bades ohne Fliesen. Er vergleicht Materialien wie Mikrozement, Tadelakt und Naturstein, gibt Preisbeispiele und beantwortet häufige Fragen zur fugenlosen Badgestaltung. Erfahre, wie du dein Traumbad ohne Fugen realisierst und welche Kostenfaktoren dabei eine Rolle spielen.

Der Trend zu Bädern ohne Fliesen ist ungebrochen. Immer mehr Hausbesitzer und Renovierer wünschen sich eine fugenlose Ästhetik, die nicht nur modern und minimalistisch wirkt, sondern auch praktische Vorteile mit sich bringt. Doch was kostet dieser Traum von einem Bad ohne Fliesen wirklich? In diesem ausführlichen Artikel tauchen wir in die Welt der fugenlosen Bäder ein, beleuchten die verschiedenen Materialien, ihre Kosten und geben dir einen umfassenden Überblick.

Warum ein Bad ohne Fliesen? Die Vorteile auf einen Blick

Bevor wir uns den Kosten widmen, lohnt es sich, die Gründe für die wachsende Beliebtheit fugenloser Bäder zu betrachten. Die Vorteile sind vielfältig:

  • Hygiene: Keine Fugen bedeuten weniger Angriffsfläche für Schimmel und Bakterien. Die Reinigung wird dadurch erheblich vereinfacht.
  • Ästhetik: Ein durchgängiges, homogenes Erscheinungsbild schafft eine ruhige und großzügige Atmosphäre. Das Bad wirkt größer und aufgeräumter.
  • Designfreiheit: Fugenlose Oberflächen lassen sich in nahezu jeder Farbe und Textur gestalten, was eine hohe Individualisierung ermöglicht.
  • Langlebigkeit: Viele der verwendeten Materialien sind äußerst robust, wasserabweisend und widerstandsfähig gegenüber Abnutzung.


Die Kostenfaktoren: Was beeinflusst den Preis?

Die Frage nach den Kosten für ein Bad ohne Fliesen lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Preis hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Größe des Badezimmers: Je größer die zu gestaltende Fläche, desto höher die Material- und Arbeitskosten.
  • Materialwahl: Dies ist der größte Kostenfaktor. Es gibt erhebliche Preisunterschiede zwischen Mikrozement, Tadelakt, Naturstein oder speziellen Designplatten.
  • Zustand des Untergrunds: Muss der Untergrund aufwendig vorbereitet, ausgeglichen oder abgedichtet werden, entstehen zusätzliche Kosten.
  • Komplexität der Installation: Besondere Formen, Nischen oder integrierte Elemente können den Arbeitsaufwand erhöhen.
  • Region und Handwerker: Die Preise für Handwerksleistungen variieren regional stark.
  • Umfang der Sanierung: Eine Teilsanierung ist selbstverständlich günstiger als eine komplette Neugestaltung des Bades.


Materialien für fugenlose Bäder und ihre Kosten

Hier ein Überblick über die gängigsten Materialien für Bäder ohne Fliesen und eine Einschätzung der damit verbundenen Kosten:

Mikrozement: Modern und vielseitig

Mikrozement ist ein mineralischer Werkstoff, der in dünnen Schichten aufgetragen wird und eine sehr widerstandsfähige, wasserdichte Oberfläche bildet. Er ist in vielen Farben erhältlich und kann sowohl auf Böden als auch an Wänden und sogar in Duschen eingesetzt werden.

  • Kosten: Für die Materialkosten von Mikrozement inklusive Grundierung und Versiegelung kannst du mit etwa 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Arbeitskosten für die professionelle Anwendung sind jedoch deutlich höher und können je nach Komplexität und Region zwischen 80 und 150 Euro pro Quadratmeter liegen. Insgesamt können die Kosten für ein Mikrozementbad, je nach Umfang, zwischen 5.000 und 15.000 Euro oder mehr betragen.


Tadelakt: Marokkanische Handwerkskunst

Tadelakt ist ein traditioneller marokkanischer Kalkputz, der durch Polieren mit Steinen eine hochglänzende, wasserabweisende Oberfläche erhält. Er ist atmungsaktiv und wirkt feuchtigkeitsregulierend. Die Verarbeitung ist sehr aufwendig und erfordert spezialisierte Handwerker.

  • Kosten: Tadelakt ist eine der teureren Optionen. Die Materialkosten sind zwar moderat, aber die Arbeitskosten sind aufgrund der speziellen Technik sehr hoch. Rechne mit Kosten von 150 bis 300 Euro pro Quadratmeter oder sogar mehr, je nach Anbieter und Region. Ein Tadelaktbad kann schnell 10.000 bis 25.000 Euro kosten.


Naturstein: Zeitlose Eleganz

Natursteinplatten wie Marmor, Granit oder Schiefer können ebenfalls fugenlos verlegt werden, indem die Fugen minimal gehalten und farblich angepasst werden. Sie bieten eine luxuriöse und einzigartige Optik.

  • Kosten: Naturstein ist ein Premium-Material. Die Kosten variieren stark je nach Steinart, Herkunft und Bearbeitung. Rechne mit Materialkosten von 50 bis über 300 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen die Verlegekosten, die ebenfalls höher sein können als bei Fliesen. Insgesamt kann ein Bad mit Natursteinplatten schnell 15.000 bis 30.000 Euro oder mehr erreichen.


Designplatten und Großformatfliesen: Die schnelle Lösung

Großformatige Platten aus Materialien wie Keramik, Feinsteinzeug oder speziellen Verbundwerkstoffen können ebenfalls ein fugenloses Erscheinungsbild erzeugen, da die Fugen auf ein Minimum reduziert werden. Sie sind oft einfacher und schneller zu verlegen als Mikrozement oder Tadelakt.

  • Kosten: Die Materialkosten für hochwertige Designplatten liegen zwischen 40 und 150 Euro pro Quadratmeter. Die Verlegung ist in der Regel günstiger als bei den oben genannten Materialien, aber immer noch höher als bei Standardfliesen. Ein Bad mit solchen Platten kann zwischen 8.000 und 20.000 Euro kosten.

Holz im Bad: Warme Akzente

Holz kann im Bad eine warme und natürliche Atmosphäre schaffen. Spezielle Holzarten wie Teak oder Lärche sind feuchtigkeitsbeständig und können in bestimmten Bereichen, wie z.B. als Wandverkleidung oder Waschtischplatte, eingesetzt werden.

  • Kosten: Die Kosten für Holz im Bad variieren stark je nach Holzart und Umfang der Anwendung. Für eine Teilsanierung mit Holzelementen kannst du mit etwa 3.000 bis 7.000 Euro rechnen.


Vergleichstabelle: Materialien für fugenlose Bäder

MaterialOptikVorteileNachteileKosten (pro m²)
MikrozementModern, minimalistischVielseitig, robust, wasserdicht, hygienischProfessionelle Anwendung nötig110 - 220 €
TadelaktMediterran, glänzendAtmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierendSehr aufwendige Verarbeitung, teuer150 - 300+ €
NatursteinLuxuriös, einzigartigZeitlos, langlebig, edelHoher Preis, empfindlich gegenüber Säuren100 - 450+ €
DesignplattenModern, großzügigSchnelle Verlegung, pflegeleichtWeniger Individualisierung als Putze80 - 250 €
Holz (Akzente)Warm, natürlichGemütlich, einzigartigNicht für alle Bereiche geeignet, PflegeVariabel

Hinweis: Die angegebenen Kosten pro m² sind Schätzwerte und beinhalten Material und Verlegung durch einen Fachbetrieb. Sie können je nach Region und Anbieter variieren.

Gesamtkosten für ein Bad ohne Fliesen: Eine Einschätzung

Eine komplette Badsanierung ohne Fliesen kann, je nach Materialwahl und Umfang, zwischen 12.000 und 29.900 Euro liegen [1]. Eine Teilsanierung, bei der beispielsweise nur die Dusche fugenlos gestaltet wird, kann bereits ab 3.000 bis 7.000 Euro realisiert werden [1].

Es ist wichtig, sich vorab detaillierte Angebote von verschiedenen Fachbetrieben einzuholen und die Leistungen genau zu vergleichen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Bad ohne Fliesen

1. Ist ein Bad ohne Fliesen wirklich wasserdicht?

Ja, bei fachgerechter Ausführung und Verwendung der richtigen Materialien (z.B. Mikrozement, Tadelakt mit entsprechender Versiegelung) sind fugenlose Bäder absolut wasserdicht.

2. Sind fugenlose Oberflächen pflegeleichter als Fliesen?

In der Regel ja, da es keine Fugen gibt, in denen sich Schmutz oder Schimmel ansammeln kann. Die Reinigung ist dadurch einfacher und schneller.

3. Kann ich ein fugenloses Bad selbst gestalten?

Während kleinere Flächen mit Mikrozement von erfahrenen Heimwerkern selbst bearbeitet werden können, ist bei Tadelakt und größeren Flächen im Nassbereich dringend die Beauftragung eines Fachbetriebs zu empfehlen, um die Dichtigkeit und Langlebigkeit zu gewährleisten.

4. Welche Nachteile hat ein Bad ohne Fliesen?

Die höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu Standardfliesen und die Notwendigkeit spezialisierter Handwerker können Nachteile sein. Auch die Reparatur bei Beschädigungen kann aufwendiger sein.

5. Ist ein fugenloses Bad auch für kleine Bäder geeignet?

Absolut! Gerade in kleinen Bädern können fugenlose Oberflächen den Raum optisch vergrößern und für eine ruhigere Atmosphäre sorgen.

6. Wie lange dauert die Umsetzung eines fugenlosen Bades?

Die Dauer hängt stark vom gewählten Material und dem Umfang der Arbeiten ab. Mikrozement kann schneller verarbeitet werden als Tadelakt. Rechne mit mehreren Tagen bis Wochen für eine komplette Sanierung.

7. Gibt es auch Alternativen zu Fliesen, die günstiger sind?

Ja, wasserfeste Tapeten oder spezielle Badpaneele können eine kostengünstigere Alternative sein, bieten aber nicht die gleiche Haptik und Langlebigkeit wie Mikrozement oder Tadelakt.

Fazit: Eine Investition in Stil und Komfort

Ein Bad ohne Fliesen ist eine Investition in eine moderne, hygienische und ästhetisch ansprechende Wohnlösung. Die Kosten sind zwar oft höher als bei einem klassischen Fliesenbad, doch die Vorteile in puncto Design, Pflege und Langlebigkeit können diese Investition rechtfertigen. Eine sorgfältige Planung und die Auswahl des richtigen Materials sowie eines erfahrenen Fachbetriebs sind entscheidend für ein gelungenes Ergebnis.


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